Hochzeitsfotografie by Nicole und Ralf Obermann

Hochzeitsfotografie by Nicole und Ralf Obermann

Autor:Nicole und Ralf Obermann
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: dpunkt
veröffentlicht: 2018-08-15T00:00:00+00:00


Gegenlicht

Ebenfalls ein Klassiker, so klassisch, dass ich diese Situation schon oft auf Bühnen im Live-Shooting herbeigeführt habe. In der Produktfotografie mag ich sie besonders gerne, da sie die Konturen des Produktes stärker herausarbeitet. Ganz im Gegenteil zum Ringblitz.

Für die Bühne ist es klasse, da ich normales Licht, also mein available light, schlecht aufbauen kann. Ist auch nicht so spektakulär, wenn ich mir zwei, drei Fotolampen auf die Bühne hole, alles gleichmäßig ausleuchte und dann nur noch das Modell posieren lasse.

In freier Wildbahn begegnet uns das Gegenlicht in vielen Situationen über den Tag hinweg. Morgens beim Stylen oder auch ab und an beim Friseur oder Make-up, wenn die Lichtquelle das Fenster ist. Sich zwischen Fenster, Friseur und Braut zu stellen, kommt nicht gut. Spätestens, wenn der Friseur oder der Make-up-Stylist aufhört zu arbeiten und dir erzählt, dass er das Licht für die Arbeit benötigt. In der Kategorie »Sei professionell« kommt das gleich mit nach oben auf die »Lass-das-Liste«.

Sieht sowieso viel cooler aus, eine klasse Gegenlichtaufnahme aus der Situation zu machen. Es gibt natürlich auch Menschen, die dann blitzen, um die Gegenlichtsituation leicht aufzuhellen, sodass die Person im Vordergrund nicht ganz so dunkel ist. Ich persönlich mag aber den harten Kontrast, variiert von Scherenschnitt bis hin zur gut belichteten Person mit einem Glow (hellen Schein) um sie herum.

Wenn ich ein etwas abenteuerliches Licht haben möchte, brauche ich ja nur die Position zu verändern, etwas zur Seite zu gehen, und schon benötige ich keinen Blitz mehr.

Anders ist es in der Kirche, wenn die Braut durch das Portal eintritt. Auch hier haben wir eine Gegenlichtsituation, nur ist es wesentlich schwieriger, im Mittelgang vor der Braut nach links oder rechts auszuweichen. Hier entscheide ich mich vorher, ob ich den Scherenschnitt oder das gut belichtete Bild haben möchte. Wie gesagt, ist das für mich insofern leichter, da ich in der Regel weiß, dass noch jemand hinter der Braut fotografiert oder oben von der Balustrade. Aber auch hier verwende ich keinen Blitz. Achtet auf eure Zeit, auch speziell im Hinblick darauf, dass die Braut sich bewegt. Selbst wenn ihr die Kamera bei 1/15 noch ruhig halten könnt – die Braut bewegt sich, sie wird auf dem Bild verwischen.

Ich gehe nicht unter 1/30, meistens bin ich bei 1/125. Das heißt, lieber einen höheren ISO und eine kleinere Blendenzahl wählen, als sich später über verwackelte Bilder ärgern. Und sollte wirklich mal die Kirche so dunkel sein, dass ich einen ISO von 10000 und mehr benötige, dann immer daran denken: Schwarz-Weiß-Bilder sind fantastisch, die sehen auch bei extremen ISO-Werten noch brillant aus.



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